15.07.2021
Mobilität

LiLi macht mobil

Wenn Strassennetz und öffentlicher Personennahverkehr an ihre Grenzen stossen, gilt es, mutig innovative Wege zu beschreiten. In Liechtenstein will das Projekt «LiLi mobility» dem drohenden Verkehrsinfarkt und der zunehmenden Umweltbelastung den Kampf ansagen.

Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache: Liechtenstein weist den höchsten Motorisierungsgrad in ganz Europa auf. Neben 12000 Binnenpendlern fahren noch zusätzlich 20000 Pendler aus den benachbarten Staaten tagtäglich in unser kleines Land zur Arbeit. Verschärfend kommt hinzu, dass 75 Prozent dieser Pendler den eigenen PKW nutzen und im Durchschnitt gerade einmal 1,04 Personen in einem Fahrzeug sitzen. Und gerade im suburbanen Raum hinkt naturgemäss das Angebot des öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Sachen Komfort und Zeitersparnis dem Privat-PKW deutlich hinterher.

Zusammenarbeit auf breiter Basis

Die Stiftung Lebenswertes Liechtenstein hat sich zum Ziel gesetzt, aktiv zur Lösung dieses brandheissen Problems beizutragen und versucht, dafür eine möglichst breite Basis aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft zu gewinnen. Nur so kann es in Liechtenstein langfristig gelingen, die Lebensqualität zu schützen und gleichzeitig die Attraktivität als Wirtschaftsstandort zu sichern.

Bedarfsgerecht & kostengünstig

Ein wesentlicher Baustein der Bemühungen ist dabei das Projekt «LiLi mobility», das – orientiert an den 10 Leitprojekten des Mobilitätskonzeptes 2030 – auf einen Mobilitätsmix setzt, der mit geringen Investitionskosten und bedarfsgerecht mit betroffenen Menschen erarbeitet werden soll. Als Grundlage dienen zwei Strategien: die langfristige Reduktion des Verkehrsaufkommen bei gleichzeitiger Optimierung des bestehenden Verkehrsflusses.

«MiniBus» System

Nach einer mehrmonatigen Konzeptions-, Planungs- und Entwicklungsphase hat die Stiftung Lebenswertes Liechtenstein gemeinsam mit ihren kooperierenden Partnern eine Modellierung des «MiniBus»-System aufgegleist. Mit Unterstützung von Wirtschaft, Politik und Bevölkerung soll nun zeitnah das Setup diskutiert werden. Der Betrieb basiert auf drei mögliche Servicegebiete, auf denen CO2-neutrale, elektrisch betriebene Fahrzeuge mit bis zu 8 Sitzplätzen zum Einsatz kommen, mit denen die Fahrgäste direkt von zu Hause oder einem nahe gelegenen Haltepunkt abgeholt und schnell, entspannt und ohne Umstiege direkt zum gemeinsamen Zielpunkt gebracht werden. Personen mit ähnlicher Fahrtstrecke können so «gebündelt» und insbesondere die «letzte Meile» verkürzt und optimiert werden.